Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist ein ganzheitliches, manuelles Untersuchungs- und Behandlungskonzept zur Therapie von körperlichen Schmerzzuständen bzw. körperlichen Funktionsstörungen.

Die Osteopathie behandelt keine Krankheiten. Sie geht aber den Ursachen der Krankheiten auf den Grund. Sie „fragt nach“, warum eine Krankheit ausgebrochen ist und was den Organismus bisher daran gehindert hat zu gesunden. Die Osteopathie sieht die Krankheit als eine gestörte Fähigkeit des Organismus, sein Gleichgewicht zwischen allen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.

Bei seiner Untersuchung und Behandlung arbeitet der Osteopath nicht mit Instrumenten oder Medikamenten, sondern nur mit seinen erfahrenen und einfühlsamen Händen: Er erspürt Strömungen, Bewegungen und Spannungen im Körper, er löst Blockaden in allen Systemen des Körpers und mobilisiert die eigenen Kräfte. Oftmals äußern sich die Beschwerden an einer anderen Stelle als sie verursacht werden. Die Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Untersuchung und Erfassung der genauen Krankheitsgeschichte des Patienten. Im zweiten Schritt ertastet der Osteopath vor allem Gewebe mit veränderter Beweglichkeit oder Spannung. Der Osteopath kann Bewegungseinschränkungen im Körper genau fühlen und interpretieren.

Durch seine genauen Kenntnisse in Anatomie und Physiologie dringt er dabei von den Symptomen zu den Ursachen der Beschwerden vor und ordnet jede Störung und deren Behandlung in die Bewegungszusammenhänge des gesamten Organismus ein.

Dabei ist Osteopathie keine Glaubensfrage, sondern eben eine auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauende Behandlungsmethode, die eine genaue Kenntnis der Anatomie, Physiologie, Biochemie und Hygiene voraussetzt. Die osteopathische Behandlung folgt dabei den von Dr. Still entwickelten Prinzipien:

  1. Die Struktur und ihre Funktionen beeinflussen sich wechselseitig.
  2. Der Mensch besitzt selbstregulierende und selbstheilende Mechanismen.
  3. Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele.
  4. Der Osteopath berücksichtigt immer die drei erstgenannten Prinzipien.

Man unterscheidet drei Behandlungsbereiche innerhalb der Osteopathischen Medizin: Die Parietale Osteopathie ist der Bereich osteopathischer Behandlung, der sich mit den Faszien, Muskeln, Knochen, Gelenken und der Wirbelsäule des Körpers befasst. Die Viszerale Osteopathie ist der Teil der Osteopathie, welcher sich speziell der Behandlung innerer Organe (Viszera) widmet. Die Craniosakrale Osteopathie zur Behandlung des zentralen Steuerungssystems des Körpers, des Gehirns, der Schädelknochen und des rhythmischen Flusses des Gehirnwassers (Liquor cerebrospinalis). Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Kranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum).